So erkennen Sie Hörstörungen bei Kindern

Damit eine Hörstörung rechtzeitig versorgt werden kann, werden die Messdaten des Neugeborenen-Hörscreenings künftig an die „Trackingzentrale“ des Deutschen HörZentrums der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover übermittelt. Hier entsteht demnächst eine neue Themenseite mit umfangreichen Informationen für Eltern und Interessierte zum Tracking des Neugeborenen-Hörscreenings.

Bei einem auffälligen Testergebnis berät und unterstützt die Trackingzentrale die Eltern, zeitnah notwendige Kontrolluntersuchungen für ihr Kind zu vereinbaren und begleitet die Familien bis zu einem abschließenden Ergebnis der Hörfähigkeit ihres Kindes und ggf. bis zur Therapieeinleitung . Das bietet Eltern die Sicherheit, keine Untersuchung zu vergessen und gewährleistet eine frühest- und bestmögliche medizinische Versorgung für ihr Kind.

Das Hörscreening bei der Geburt ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Viele Kinder entwickeln in ihren ersten Lebensjahren eine Schwerhörigkeit, die oft zu lange unentdeckt bleibt. Auch die Brabbelphase bei Kleinkindern ist kein Hinweis auf funktionierendes Gehör, denn auch gehörlos geborene Kinder beginnen im ersten Lebensjahr mit dem Brabbeln.

Wir empfehlen daher den jungen Eltern, ihre Kinder auch in Hinsicht auf das Hörvermögen genau zu beobachten.

Mögliche Symptome einer Hörstörung bei Kindern:

  • erschreckt nicht bei lauten und plötzlich einsetzenden Geräuschen
  • versucht nicht, die Schallquelle zu lokalisieren, dreht z. B. den Kopf nicht zum Sprecher
  • lässt sich nicht oder nur durch sehr laute Geräusche oder Ansprache vom Spiel ablenken
  • berührt oder zieht oft an einem oder beiden Ohren – dies kann auf ein Druckgefühl oder eine Infektion im Ohr hinweisen
  • Das Babbeln verändert sich im ersten Lebensjahr nicht oder nur wenig und das Kind versucht, durch schrille Schreisignale auf sich aufmerksam zu machen
  • Reagiert nicht angemessen auf Geräusche oder Sprache und erkennt den eigenen Namen auch im Alter von einem Jahr nicht
  • Das Babbeln entwickelt sich im zweiten Lebensjahr nicht zu erkennbaren Sprachlauten und damit auch nicht zu Worten
  • Reagiert im Alter von etwa einem Jahr nicht angemessen auf einfache sprachliche Aufforderungen, wenn diese nicht durch den Situationszusammenhang vorauszusehen oder durch Gesten unterstützt werden
  • Zieht sich aus sozialen Kontakten gern zurück oder reagiert zunehmend aggressiv
  • Fällt in Gruppen durch „unruhiges“ Verhalten auf – dem Versuch, die Information über das Sehen zu erschließen
  • Fragt oft nach
  • Stellt den Lautstärkeregler stets sehr hoch ein.